Der San Bernardino Pass ist kein gewöhnlicher Alpenanstieg – er ist ein Mythos, eine Herausforderung und ein Pflichtziel für jeden Roadie mit Benzin im Blut. Wer hier nicht gekeult hat, hat im Sattel was verpasst. Asphalt, Panorama und Geschichte verschmelzen zu einem epischen Erlebnis, das auf deiner Bucket List ganz oben stehen sollte. Mutig, wild und voller Überraschungen – genau wie wir von 11bar.
- Legendärer Alpenpass mit 2.065 Metern Höhe und historischer Bedeutung
- Spektakuläre Serpentinen, perfekter Asphalt und kaum Verkehr
- Ideal für ambitionierte Rennradfahrer und epische Touren
- Herausfordernde, aber faire Steigungen – keine fiesen Rampen
- Unvergessliche Landschaft und grandiose Fernblicke
- Perfekte Trainingsbedingungen und viele Startoptionen
- Gute Erreichbarkeit von Norditalien und der Schweiz
- Spannende Alternativrouten und Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Pässen
Mythos San Bernardino: Geschichte trifft Moderne
Der San Bernardino Pass ist weit mehr als nur eine Linie auf der Landkarte. Seit Jahrhunderten verbindet er den Norden der Schweiz mit dem Süden und war einst eine der wichtigsten Handelsrouten über die Alpen. Schon die Römer kämpften sich hier hinauf, später folgten Säumer, Händler und Pilger. Heute sind es vor allem Radfahrer, die ihre ganz eigene Geschichte auf den Asphalt schreiben. Die Passstraße, wie wir sie heute kennen, wurde im 19. Jahrhundert gebaut und ist ein technisches Meisterwerk – unzählige Kurven, perfekt angelegte Kehren und eine Streckenführung, die noch immer Staunen hervorruft.
Im Gegensatz zu vielen anderen Alpenpässen wurde der San Bernardino nie zur Rennstrecke für den Massentourismus. Der Großteil des Verkehrs verschwindet im Tunnel, sodass die alte Passstraße oft angenehm leer bleibt. Das macht ihn zu einer echten Oase für Roadies, die ungestört ihren Rhythmus finden wollen. Wer hier hochrollt, erlebt die perfekte Mischung aus sportlicher Herausforderung, alpinem Feeling und wohltuender Ruhe. Kein Drängeln, kein Lärm, nur du, dein Bike und der Berg – Herz, was willst du mehr?
Der Charakter des Passes ist einzigartig. Er verbindet Schweizer Präzision mit italienischer Lockerheit, Alpengranit mit mediterraner Vegetation. Die Strecke selbst ist ein Leckerbissen für Technik-Fans: Makelloser Belag, gleichmäßige Steigungen und Kurvenradien, die zum Spielen einladen. Egal, ob du auf Bestzeit fährst oder einfach nur genießt – der San Bernardino wird dich nicht enttäuschen. Er ist ein Stück Radsportgeschichte, das du selbst erfahren musst.
Die Strecke: Zahlen, Fakten und Flow
Die klassische Auffahrt beginnt im kleinen Ort Hinterrhein und zieht sich über 25 Kilometer bis zur Passhöhe auf 2.065 Meter. Dabei gilt: Der Einstieg ist freundlich, die Steigung bleibt über weite Strecken moderat bei sechs bis sieben Prozent. Keine brutalen Rampen, keine unerwarteten Giftspritzen – der San Bernardino ist ehrlich, aber nie unfair. Die ersten acht Kilometer führen durch das Tal, begleitet vom Gurgeln des Flusses, vorbei an alten Steinhäusern und Wiesen. Hier kannst du locker einrollen, die Beine auf Betriebstemperatur bringen und dich mental auf das Kommende einstellen.
Nach dem kleinen Bergdorf San Bernardino beginnt das eigentliche Spektakel. Jetzt windet sich die Straße in engen Kehren, die Baumgrenze rückt näher, der Asphalt glänzt wie ein frisch poliertes Schwert. In der berühmten Serpentinen-Galerie schlägt jedes Roadie-Herz höher: Kurve an Kurve, perfekte Linienwahl, grandiose Ausblicke ins Tal. Spätestens hier wird klar, warum dieser Pass ein Klassiker ist. Der Flow ist unglaublich – du findest deinen Rhythmus und spürst, wie jeder Meter dich dem Ziel näherbringt.
Die letzten Kilometer zur Passhöhe verlangen noch einmal Konzentration. Die Landschaft wird karger, die Luft dünner, das Licht verändert sich minütlich. Immer wieder öffnet sich der Blick auf schneebedeckte Gipfel und kristallklare Bergseen. Oben angekommen erwartet dich kein Rummel, sondern eine alte Hospiz-Kapelle, ein stiller See und das Gefühl, es geschafft zu haben. Für viele ist das der Moment, in dem die Strapazen vergessen sind – der San Bernardino belohnt dich mit einer der schönsten Panoramen der Alpen.
Training, Taktik und Material: So knackst du den Pass
Klar, der San Bernardino ist kein Kindergeburtstag. Wer hier hoch will, muss ein bisschen was draufhaben – aber keine Angst, der Pass ist machbar, wenn du dich clever vorbereitest. Das Wichtigste: Lass dich nicht von der Länge abschrecken. Die gleichmäßige Steigung erlaubt es, konstant im Wohlfühlbereich zu fahren. Puls im Auge behalten, nicht überziehen, vor allem am Anfang Ruhe bewahren. Wer zu früh überzockt, wird oben bitter bezahlen. Am besten teilst du dir den Anstieg in drei Abschnitte: lockeres Einrollen, gleichmäßiges Klettern im Mittelteil, dann noch einmal alles geben auf den letzten Kilometern.
Materialtechnisch brauchst du kein 6,5-Kilo-Superbike, um hier Spaß zu haben. Wichtiger ist eine passende Übersetzung – 34×32 oder 34×34 schadet sicher nicht, wenn es mal eng wird. Gute Bremsen sind Pflicht, denn die Abfahrt ist schnell und technisch anspruchsvoll. Tubeless-Reifen bieten dir auf dem oft makellosen, aber gelegentlich feuchten Asphalt extra Grip und Komfort. Pack dir eine leichte Windweste ein, oben weht oft ein kühler Wind. Und: Unterschätze nie die Höhenlage – die Luft ist spürbar dünner, also rechne mit ein paar Prozent weniger Leistungsfähigkeit als im Flachland.
Wer den Kick sucht, kann den San Bernardino als Teil einer großen Runde fahren – etwa in Kombination mit Splügenpass oder Lukmanier. So wird aus einem tollen Anstieg ein epischer Tag im Sattel. Für Trainings-Enthusiasten bietet sich Intervalltraining in den unteren Kehren an, während im oberen Bereich Grundlagenausdauer gefragt ist. Egal, mit welchem Plan du startest: Der Pass fordert dich, aber er bricht dich nicht. Und das macht ihn so besonders.
Insider-Tipps und die besten Alternativen
Du willst das Maximum aus deinem San Bernardino-Erlebnis herausholen? Dann fahr möglichst früh am Morgen los. Im Sommer kann es ab Mittag voll werden, gerade an Wochenenden mit schönem Wetter. Die tief stehende Sonne zaubert morgens magische Lichtstimmungen in die Berge – perfekt für Fotos und für die Seele. Am Pass selbst gibt es nur wenige Versorgungsmöglichkeiten, also nimm genug Wasser und ein paar Riegel mit. Die Tankstelle am Ortsausgang von San Bernardino ist eine Art inoffizieller Treffpunkt für Roadies – hier kannst du nochmal auffüllen und fachsimpeln.
Wer es besonders ruhig mag, wählt die Anfahrt von Süden aus dem Misox-Tal. Die Strecke ist etwas kürzer, aber landschaftlich nicht weniger reizvoll und wird noch seltener befahren. Besonders lohnend: Die Kombination mit dem Splügenpass auf einer großen Runde. So holst du dir zwei Grenzübertritte, zwei Kulturen und doppelt so viele Höhenmeter in den Beinen. Auch für Bikepacking eignet sich der San Bernardino hervorragend – die Umgebung ist voll von urigen Unterkünften und versteckten Highlights.
Für ambitionierte Sammler gibt es noch einen Kniff: Versuch dich an der „Dreipässe-Tour“ mit Lukmanier, Gotthard und San Bernardino an einem Tag. Ein echtes Brett, aber machbar für fitte Fahrerinnen und Fahrer. Wer es entspannter angehen will, genießt einfach die gemütliche Abfahrt ins Tessin, gönnt sich einen Espresso in Bellinzona und feiert sich selbst. Am Ende bleibt immer das Gefühl: Der San Bernardino ist mehr als ein Pass – er ist ein Erlebnis, das dich nicht mehr loslässt.
Fazit: Pflichttermin für Roadies mit Stil
Der San Bernardino Pass hat alles, was das Rennradherz begehrt: Geschichte, Flow, Panorama und einen Hauch von Abenteuer. Er ist fordernd, aber nie unfair, spektakulär, aber nie überladen. Für uns bei 11bar ist er das perfekte Beispiel dafür, dass die großen Klassiker nie aus der Mode kommen – und dass legendäre Anstiege nicht nur in Frankreich oder Italien zu finden sind. Wer einmal oben stand, versteht, warum dieser Pass auf jede Bucket List gehört. Egal, ob du auf Bestzeit fährst oder einfach nur das Erlebnis suchst – der San Bernardino wird dich begeistern. Bleibt nur noch eins zu sagen: Auf den Sattel, fertig, los!
Pro:
- Legendärer Alpenpass mit beeindruckender Geschichte und Architektur
- Gleichmäßige, faire Steigungen – ideal für Training und Genuss
- Perfektes Asphaltband mit wenig Verkehr dank Tunnellösung
- Spektakuläre Ausblicke und abwechslungsreiche Landschaft
- Vielfältige Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Pässen
- Tolle Erreichbarkeit und gute Infrastruktur im Tal
- Geeignet für alle Leistungslevel, vom Genießer bis zum Bergziege
Contra:
- Oben oft kühl und windig – gute Kleidung nötig
- Wenig Verpflegungsmöglichkeiten direkt am Pass
- Anfahrt aus nördlicher Richtung kann bei Schlechtwetter ungemütlich sein