Diese Runde in den Dolomiten macht süchtig – und bleibt trotzdem für fast jeden machbar. Atemberaubende Pässe, spektakuläre Ausblicke und italienische Rennradkultur pur: Die legendäre Sellaronda ist kein Monster, sondern ein Verführer für Beine, Kopf und Seele. Wer einmal hier gefahren ist, wird wiederkommen wollen – garantiert.
- Vier ikonische Dolomitenpässe in einer Runde: Sella, Pordoi, Campolongo, Gardena
- Rund 55 Kilometer und 1.800 Höhenmeter – knackig, aber für viele schaffbar
- Beeindruckende Landschaft: UNESCO-Welterbe, Felszinnen und Postkartenpanorama
- Perfekte Asphaltqualität und zahlreiche Rad-Events, etwa der Maratona dles Dolomites
- Beste Reisezeit: Juni bis September, am besten unter der Woche und früh am Tag
- Versorgung und Bike-Service an jeder Ecke – italienische Gastfreundschaft inklusive
- Auch für E-Bikes, Gravel und ambitionierte Einsteiger geeignet
- Unvergessliche Flow-Momente in den Abfahrten – Gänsehaut garantiert
Die vier Pässe: Mythos auf Asphalt
Was die Sellaronda so legendär macht? Ganz einfach: Sie verbindet vier der berühmtesten Dolomitenpässe zu einer einzigen, geschlossenen Runde – und zwar ohne Sackgassen, ohne langatmige Flachstücke, ohne langweilige Pausen. Der Einstieg gelingt fast überall: in Corvara, Arabba, Canazei oder Wolkenstein. Schon nach wenigen Metern spürt man, dass hier Radsportgeschichte geschrieben wurde. Die Passstraßen schlängeln sich spektakulär um das Sella-Massiv, die Anstiege fordern, aber überfordern nicht. Einsteiger werden ordentlich schwitzen, Ambitionierte können sich gnadenlos auspowern – und alle genießen die Aussicht, die jeden Kilometer wert ist.
Der Passo Campolongo eröffnet die Runde meist sanft, doch schon der zweite Pass, der Pordoi, zeigt, wo der Bartl den Most holt: Zwanzig Kehren, gleichmäßige Steigung, ein Flow, der süchtig macht. Der Sella-Pass ist ein Klassiker für Genießer, hier öffnet sich das Panorama endgültig und die berühmten Felszacken des Langkofel-Gebiets grüßen von oben. Zum Abschluss folgt der Passo Gardena: mal schroff, mal verspielt, aber immer ein Genuss. Jeder der vier Pässe hat seinen eigenen Charakter und Rhythmus. Zusammen bilden sie ein Meisterwerk, das Rennradfahrer weltweit anzieht.
Wer die Sellaronda einmal komplett fährt, versteht sofort, warum hier so viele Radrennen stattfinden. Die Straßen sind oft frisch asphaltiert, die Beschilderung ist vorbildlich, und das Verkehrsaufkommen hält sich – zumindest außerhalb der Hauptsaison oder an autofreien Event-Tagen – in Grenzen. Die Pässe sind keine Monsterrampen, sondern ehrliche Prüfsteine: Wer sich seine Kräfte einteilt, kommt mit einem fetten Grinsen wieder ins Tal. Und spätestens bei der letzten Abfahrt weiß man, dass diese Runde nicht nur süchtig, sondern auch glücklich macht.
Panorama, Flow und italienische Lebenslust
Die Dolomiten sind nicht einfach nur Berge – sie sind ein Gesamtkunstwerk aus Fels, Licht und Geschichte. Auf der Sellaronda jagt ein Postkartenblick den nächsten: Schroffe Zinnen, lichte Lärchenwälder, bunte Blumenwiesen und Dörfer, in denen der Espresso nie schlechter als exzellent ist. Das Sella-Massiv wirkt wie ein Felsenkoloss, der zum Greifen nah erscheint und doch immer wieder neue Perspektiven bietet. Besonders früh am Morgen oder am späten Nachmittag, wenn die Sonne mit den Felsen spielt, entfalten die Dolomiten ihren ganzen Zauber.
Was die Runde so besonders macht, ist der Flow. Die Anstiege sind fordernd, aber nie brutal. Die Abfahrten? Traumhaft! Breite Kehren, griffiger Asphalt, kaum Schlaglöcher – hier macht selbst das Runterrollen süchtig. Wer das Glück hat, an einem autofreien Tag unterwegs zu sein, erlebt die Dolomiten fast wie ein privates Paradies für Pedalritter. Im Sommer sorgen zahlreiche Rad-Events für zusätzliche Motivation: Die Maratona dles Dolomites ist ein Pflichttermin für alle, die das ultimative Dolomiten-Erlebnis suchen, aber auch an normalen Tagen ist der Vibe auf der Strecke einzigartig.
Und dann ist da noch die italienische Lebenslust, die an jeder Ecke spürbar wird. Cappuccino am Morgen, ein kühles Bier am Pass, Pasta in der Berghütte – kulinarisch bleibt kein Wunsch offen. Wer seine Pausen clever legt, tankt nicht nur Energie, sondern auch beste Laune. Die Locals sind an Radfahrer gewöhnt und meist ausgesprochen hilfsbereit. Klar, es gibt Touristennepp und überteuerte Souvenirs – aber das gehört zum Spiel. Wer sich darauf einlässt, erlebt die Sellaronda als Abenteuer für alle Sinne.
Tipps zur Vorbereitung, Ausrüstung und Sicherheit
Wer die Sellaronda angeht, sollte nicht blauäugig losfahren – auch wenn sie technisch keine Raketenwissenschaft ist. 1.800 Höhenmeter auf gut 55 Kilometer sind kein Kindergeburtstag, vor allem nicht für untrainierte Beine. Eine solide Grundkondition ist Pflicht, ebenso wie ein funktionierendes Übersetzungssetup am Rad. Moderne Kompaktkurbeln oder Gravel-Schaltungen mit kleinen Gängen sind Gold wert, wenn die Beine auf den letzten Metern brennen. Wer auf Nummer sicher gehen will, packt ein paar Energieriegel und eine Windjacke ein – das Wetter kann in den Dolomiten schnell umschlagen.
Die Ausrüstung sollte zum Terrain passen: Bremsen checken, Reifen auf Grip und Pannenschutz prüfen, Ersatzschlauch und Pumpe nicht vergessen. Ein GPS-Gerät wie der Garmin Edge oder ein aktuelles Smartphone mit Offline-Karten ist ratsam, auch wenn die Strecke top ausgeschildert ist. Helm ist selbstverständlich Pflicht – nicht nur wegen der Abfahrten, sondern auch wegen der Vorbildfunktion gegenüber den vielen Nachwuchsfahrern, die hier unterwegs sind.
Sicherheit geht vor: Früh losfahren lohnt sich doppelt – erstens sind die Straßen leerer, zweitens ist die Hitze noch erträglich. Wer kann, meidet Wochenenden und Feiertage, denn dann sind Motorradfahrer, Touristenbusse und Cabrio-Kolonnen unterwegs. Bei schlechtem Wetter lieber einen Pausentag einlegen, als sich auf nassen Dolomitenstraßen zu quälen. Und immer ein bisschen Puste für den letzten Pass aufheben – der kann länger werden, als das Höhenprofil verspricht.
Für wen ist die Sellaronda geeignet?
Die Sellaronda ist kein exklusives Spielfeld für Profis oder Strava-Junkies. Klar, Topathleten fahren hier ihre Bestzeiten und legen die Runde in zwei Stunden ab – aber der eigentliche Reiz liegt im Genießen und Erleben. Ambitionierte Einsteiger mit ein bisschen Klettererfahrung schaffen die Runde problemlos, wenn sie ihren Rhythmus finden und das eigene Ego im Zaum halten. Wer es entspannt angeht, gönnt sich eine Kaffeepause pro Pass und rollt mit Genuss ins Ziel.
Auch für E-Biker ist die Sellaronda ein Fest. Die Infrastruktur ist bestens ausgebaut, überall gibt es Lademöglichkeiten und Service-Stationen. Leichte Gravelbikes funktionieren auf Asphalt und Schotter ebenso gut wie klassische Rennmaschinen. Wer will, kann die Runde sogar auf mehrere Tage aufteilen und die Dolomiten als Bikepacking-Paradies entdecken – mit Übernachtung in urigen Hotels, Berghütten oder modernen Bike-Lodges.
Familien, Genussfahrer, Gruppen oder Solo-Abenteurer – die Sellaronda macht allen Spaß, die Lust auf Herausforderung, Natur und italienisches Lebensgefühl haben. Es gibt keinen Grund, sich einschüchtern zu lassen: Wer fit ist und die Basics beherrscht, wird hier süchtig – und kommt garantiert wieder. Die Dolomiten sind kein Ort für Ausreden, sondern für große Träume auf zwei Rädern.
Fazit: Das süchtig machende Dolomiten-Erlebnis
Die Sellaronda ist kein Mythos, sondern eine Einladung an alle, die Lust auf echtes Radsport-Feeling haben. Vier legendäre Pässe, perfekte Straßen, spektakuläre Landschaft und italienischer Charme – das ist die Rezeptur, die süchtig macht. Egal, ob du auf Bestzeiten jagst, mit Freunden cruisen willst oder einfach nur das Panorama inhalierst: Diese Runde vergisst du nie wieder. Wer einmal hier war, kommt zurück. Versprochen.
Die perfekte Mischung aus Anspruch und Machbarkeit macht die Sellaronda zu einer der besten Rennradrunden Europas. Und weil sie nicht nur für Profis, sondern auch für ambitionierte Amateure und entspannte Genussfahrer funktioniert, ist sie der ultimative Tipp für alle, die von ihrer nächsten Radtour mehr wollen als nur Kilometer und Höhenmeter. Die Dolomiten liefern – und zwar mit Stil, Herzblut und einer Portion italienischem Punk.
Pro:
- Vier legendäre Dolomitenpässe auf einer Runde – Postkartenpanorama inklusive
- Gute Asphaltqualität, perfekte Ausschilderung, viele Versorgungsmöglichkeiten
- Für viele Leistungsniveaus geeignet, auch für E-Bikes und Gravelbikes
- Kulinarik, Gastfreundschaft und italienisches Flair an jeder Ecke
- Unvergesslicher Flow in den Abfahrten
Contra:
- Verkehr und Touristenrummel in der Hochsaison
- Wetterumschwünge und plötzliche Kälte möglich
- Parken und Übernachten im Sommer manchmal schwierig