Flach, wellig, brutal: Unsere Lieblingsrouten in Dolomiten im Test

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Unvergessliche Radmomente in den Dolomiten – spektakuläre Landschaften, Alpenstraßen und aktive Outdoor-Abenteuer.

Wer Dolomiten sagt, meint epische Pässe, legendäre Panoramen und Straßen, die dich erst in die Knie zwingen – und danach zum König oder zur Königin machen. Wir bei 11bar haben die wildesten, schönsten und härtesten Routen zwischen Cortina, Canazei und Arabba getestet. Flach, wellig, brutal? In den Dolomiten gibt’s alles – außer Langeweile. Hier präsentieren wir die besten Strecken für alle, die nicht nur mitrollen, sondern Geschichte schreiben wollen.

  • Die Dolomiten bieten einzigartige Routen: von entspannt flach bis gnadenlos steil
  • Unsere Favoriten: Sellaronda, Passo Giau, Val di Fassa und geheime Seitentäler
  • Jede Strecke kommt mit eigenen Herausforderungen für Kondition und Technik
  • Panoramablicke und Straßenbelag variieren von perfekt bis Kopfsteinpflaster-Hölle
  • Ideale Trainingsreviere für Einsteiger, Amateure und Profis gleichermaßen
  • Wetter, Verkehr und Saison: So planst du clever und sicher
  • Pausentipps, Verpflegung und Geheimtipps von Locals inklusive
  • Unsere ehrliche Einschätzung: Wo lohnt es sich wirklich?

Sellaronda: Der Klassiker mit Kultfaktor

Die Sellaronda ist der heilige Gral aller Dolomitenrouten – und zwar aus gutem Grund. Auf rund 53 Kilometern jagst du über vier legendäre Pässe: Pordoi, Sella, Gardena und Campolongo. Klingt nach viel? Ist es auch. Aber keine Angst, das Höhenprofil ist zwar brutal, doch die Auffahrten sind fahrbar, der Asphalt meist exzellent und die Aussicht auf die bleichen Riesen ein echtes Schauspiel. Kaum eine andere Rundfahrt bringt dich so komprimiert an die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit – und darüber hinaus.

Die Sellaronda ist nichts für Warmduscher. Wer die Runde an einem Tag abreißt, sollte seine Beine vorher um Erlaubnis fragen. Jeder Pass hat seine Eigenheiten: Der Pordoi ist mit endlosen Kehren ein echter Rhythmuskiller, der Sella besticht durch technische Passagen und der Campolongo ist zwar der niedrigste, aber nach 40 Kilometern spürst du jeden Höhenmeter doppelt. Im Sommer droht Verkehr, vor allem an Wochenenden. Aber: An den Sellaronda Bike Days gehört die Strecke ganz den Radlern – Pflichttermin!

Neben der sportlichen Herausforderung punktet die Sellaronda mit perfekter Infrastruktur. In jedem Tal warten Cafés, Wasserstellen und Radshops auf erschöpfte Heldinnen und Helden. Wer clever plant, startet frühmorgens, um das Licht auf den Felswänden und die noch leeren Straßen zu genießen. Unser Tipp: Gegen den Uhrzeigersinn fahren – weniger Verkehr, mehr Flow. Die Sellaronda ist nicht nur eine Route, sondern ein Manifest für alle, die Radfahren ernst meinen.

Passo Giau & Passo Fedaia: Die Brutalen

Wenn du glaubst, du kennst Steigung, hast du den Passo Giau noch nicht gefahren. Der Anstieg von Selva di Cadore aus ist ein gnadenloses Monster: Zehn Kilometer, nie unter neun Prozent, dazu endlose Serpentinen, die sich in die Felsen bohren. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen, hier werden Helden geboren. Die Belohnung: ein Gipfelpanorama, das selbst den abgebrühtesten Kletterern die Sprache verschlägt. Wer noch kann, fährt weiter Richtung Cortina – oder gleich zum nächsten Scharfrichter, dem Passo Fedaia.

Der Fedaia ist die dunkle Seite der Dolomiten. Die Auffahrt von Caprile aus ist der Stoff, aus dem Albträume gemacht sind: Rampen mit bis zu 18 Prozent, oft im Schatten, selten eine Verschnaufpause. Hier zählt jeder Tritt, jede Schaltung, jedes Gramm am Rad (und am Körper). Die letzten Kilometer am Lago di Fedaia sind ein bittersüßer Abschluss – wunderschön, aber gnadenlos. Profis wie Pantani haben hier Legendenstatus erlangt, Normalsterbliche kämpfen einfach nur um jeden Meter.

Wer beide Pässe kombiniert, bekommt eine der härtesten Schleifen der Alpen. Die Strecke ist technisch und konditionell eine Granate – aber auch mental fordernd. Gerade an heißen Tagen oder bei wechselhaftem Wetter können die Dolomiten gnadenlos sein. Ohne ausreichende Verpflegung und Pannenset gehst du hier baden. Unser Rat: Respekt, gute Vorbereitung – und die Gewissheit, dass du am Ende dieser Runde nie wieder Angst vor irgendeinem Berg haben wirst.

Val di Fassa & geheime Seitentäler: Die Wellig-Schönen

Genug von epischen Pässen? Das Val di Fassa und seine versteckten Nebentäler bieten wellige Strecken, die zwar nicht ganz so brutal sind, aber mit Flow und Abwechslung glänzen. Zwischen Moena, Pozza und Canazei findest du Straßen, die sich wie Achterbahnen durch die Landschaft schlängeln. Kurze Anstiege, schnelle Abfahrten und kleine Dörfer mit echter Südtiroler Gastfreundschaft machen diese Region zum Geheimtipp für alle, die gerne Tempo bolzen, ohne sich komplett zu zerstören.

Das Val di Fassa ist ideal für Grundlagenkilometer oder entspannte Touren mit Aussicht. Die Straßen sind meist ruhig, der Belag solide und die Steigungen so dosiert, dass auch Einsteiger oder Wiedereinsteiger Spaß haben. Wer will, kann Abstecher zu versteckten Bergseen oder Almen einbauen – hier gibt’s noch echtes Abenteuer abseits der Touristenströme. Besonders in der Nebensaison ist das Tal ein Paradies für Radfahrer, die Natur und Ruhe schätzen.

Die Seitentäler, etwa das Val San Nicolò oder das Val Duron, sind kleine Perlen. Hier wird es schnell einsam, die Asphaltqualität schwankt, aber genau das macht den Reiz aus. Wer Gravelbike fährt, findet hier endlose Möglichkeiten für Schotterpisten und kleine Trails. Unser Tipp: Nimm dir Zeit, lass dich treiben und genieße die Mischung aus sportlicher Herausforderung und landschaftlicher Abwechslung. Die Dolomiten sind eben mehr als nur große Namen – sie sind ein Spielplatz für Entdecker.

Planung, Wetter & Sicherheit: So holst du alles raus

Die Dolomiten sind wunderschön, aber eben auch launisch. Wetterumschwünge kommen schnell, besonders am Nachmittag. Ein plötzlicher Temperatursturz, Regen oder sogar Schneefall im Sommer sind keine Seltenheit. Wer schlau ist, startet früh und checkt den Wetterbericht – und hat immer eine Weste oder Armlinge im Gepäck. Die richtige Kleidung entscheidet oft darüber, ob eine Tour zum Genuss oder zur Tortur wird. Auch Sonnencreme und ausreichend Wasser sind Pflicht, denn die Sonne brennt hier oben gnadenlos.

Verkehr ist ein Thema, besonders an Wochenenden und in der Hauptsaison. Viele Pässe sind dann von Motorradfahrern und Autos bevölkert. Wer Ruhe sucht, fährt früh, spät oder in der Nebensaison. Die Straßen sind meist gut ausgebaut, dennoch gilt: Augen auf in den Abfahrten. Gerade bei nassem Asphalt oder losem Schotter kann es schnell ungemütlich werden. Gutes Material, funktionierende Bremsen und ein prüfender Blick aufs Setup sind Pflicht.

Safety first – das gilt auch in Sachen Ausrüstung. Ein GPS-Gerät oder eine gute App mit Offline-Karten kann Gold wert sein, gerade in abgelegenen Tälern mit schlechter Netzabdeckung. Ersatzschlauch, Minipumpe und Multitool gehören ohnehin ins Trikot. Wer allein unterwegs ist, teilt seine Route vorher mit Freunden oder nutzt Live-Tracking. Die Dolomiten verzeihen keine Fehler, aber belohnen kluge Vorbereitung mit unvergesslichen Erlebnissen.

Fazit: Dolomitenrouten – Für Herz, Beine und Seele

Die Dolomiten sind das ultimative Revier für Straßenradfahrer – egal ob du nach flachen, welligen oder brutalen Strecken suchst. Hier findet jeder seine persönliche Herausforderung und sein ganz eigenes Abenteuer. Die Mischung aus berühmten Pässen, versteckten Trails und atemberaubender Landschaft macht die Region einzigartig. Unsere getesteten Routen bieten für jeden Anspruch das Richtige: von der epischen Sellaronda über den gnadenlosen Giau bis zu den entspannten Wellen im Val di Fassa. Wer die Dolomiten einmal gefahren ist, kommt immer wieder zurück – und bringt jedes Mal neue Geschichten mit.

Ob Anfänger oder Profi, Technikfreak oder Genussradler: Mit guter Planung, Respekt vor dem Wetter und passender Ausrüstung werden die Dolomiten zur Bühne für unvergessliche Momente. Die Straßen fordern dich heraus, aber sie geben auch unendlich viel zurück. Bleib neugierig, probier Neues aus und vergiss nie: In den Dolomiten ist jede Tour ein kleines Stück Freiheit auf zwei Rädern.

Wir bei 11bar sagen: Wer Dolomiten fährt, spielt ganz vorne mit – und hat das Recht, sich ein bisschen wie ein Rockstar zu fühlen. Also: Rauf aufs Rad, rein ins Abenteuer!

Pro:

  • Spektakuläre Landschaft und legendäre Pässe
  • Vielfältige Routen für alle Leistungsniveaus
  • Perfekte Infrastruktur und Radfreundlichkeit
  • Einzigartige Panorama- und Naturerlebnisse
  • Zahlreiche Trainingsmöglichkeiten und Herausforderungen
  • Geheimtipps abseits des Mainstreams
  • Gute Straßenqualität und viele Einkehrmöglichkeiten

Contra:

  • Wetter kann extrem und unberechenbar sein
  • Hohe Verkehrsbelastung in der Hauptsaison
  • Manche Routen sehr anspruchsvoll und nicht für Anfänger geeignet
  • Teilweise hohe Preise für Unterkunft und Verpflegung
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