Berge, Kurven, Einsamkeit und ein Hauch Wildnis: Der Puerto de la Cubilla ist der spanische Anstieg, der auf keiner Bucket List fehlen darf. Wer glaubt, die Pyrenäen und Alpen hätten das Monopol auf epische Pässe, hat diesen kantigen Kantabrischen Koloss noch nicht erlebt. Hier wartet pure Magie in Asphalt gegossen – und ein Roadtrip, der dich garantiert verändert.
- Ein Geheimtipp in Asturien: Puerto de la Cubilla ist ein fast vergessener Hochgebirgspass
- 33 Kilometer Anstieg, 1.684 Höhenmeter – epische Zahlen für echte Bergfans
- Spektakuläre Landschaft: Weite Täler, schroffe Felsen, grüne Weiden, null Verkehr
- Perfekter Asphalt und verträumte Serpentinen – das Paradies für Kletterziegen
- Kaum Tourismus, maximale Einsamkeit, pure Naturerfahrung
- Ideal für ambitionierte Roadies, Gravel-Fans und epische Bikepacking-Abenteuer
- Optimale Anfahrt von Oviedo oder León – aber mit Anspruch!
- Kletterspaß mit Kultpotenzial: der “Asturische Stelvio” im Herzen Spaniens
Die Fakten: Länge, Höhenmeter und Anfahrt
Wer den Puerto de la Cubilla nicht kennt, hat entweder zu viel Zeit im Tour-de-France-Fernsehen verbracht oder einfach ein echtes Road-Abenteuer verschlafen. Der Pass schlängelt sich von Campomanes in Asturien bis auf 1.683 Meter über dem Meer – ein Monster von 33 Kilometern mit durchschnittlich 4,5 % Steigung, aber lauernden Spitzen bis über 10 %. Der Start ist unscheinbar, fast harmlos. Doch nach ein paar Kilometern merkt man schnell, dass sich hier ein echtes Brett auftürmt. Die ersten Rampen sind moderat und vorbei an kleinen Dörfern, doch die Landschaft öffnet sich bald zu einer spektakulären Gebirgskulisse, die mit jedem Pedaltritt wilder wird.
Die gesamte Auffahrt ist mit satten 1.684 Höhenmetern gespickt – ein echtes Kletterfestival. Die Straße windet sich in endlosen Kurven durch das Valle de Pajares, vorbei an grasenden Kühen, verlassenen Scheunen und uralten Steinmauern. Verkehr? Fehlanzeige. Hier fährst du oft stundenlang allein, begleitet nur vom Wind und den eigenen Gedanken. Die Anfahrt ist am einfachsten von Campomanes, das von Oviedo (Hauptstadt Asturiens) gut erreichbar ist. Wer aus León kommt, nimmt die Passhöhe von Süden – aber Vorsicht: Die südliche Abfahrt ist rauer und weniger gepflegt!
Vergiss alles, was du über spanische Straßenklischees weißt: Der Asphalt auf der Nordrampe ist fast alpin, griffig und perfekt für schnelle Abfahrten. Die Beschilderung ist schlicht, aber ausreichend, und die letzten Kilometer bis zur Passhöhe erinnern an einen Mix aus Pyrenäen und Dolomiten – nur ohne Touristenmassen. Kurz: Der Puerto de la Cubilla ist ein echtes Road-Juwel, das seinen legendären Ruf unter Kletterfans völlig zu Recht genießt.
Das Fahrgefühl: Landschaft, Flow und Einsamkeit
Wer den Cubilla bezwingt, spürt sofort: Hier ist die Straße das Ziel. Die ersten Kilometer rollen sich entspannt, fast meditativ. Doch je höher du steigst, desto weiter öffnet sich das Tal, die Kurven werden enger, die Luft kühler. Plötzlich ist da nur noch die Weite – eine grüne Hochgebirgslandschaft, durchzogen von spektakulären Felswänden und tiefen Schluchten. Die markant gezackten Kantabrischen Berge geben dem Pass ein wildes, beinahe ungezähmtes Flair, das in den Alpen längst selten geworden ist.
Jeder Kilometer bringt neue Perspektiven: Mal schmiegt sich die Straße ans Tal, mal windet sie sich in spektakulären Serpentinen an steilen Hängen entlang. Die Fernsicht ist atemberaubend, vor allem an klaren Tagen. Die berühmten “Asturischen Dolomiten” tauchen hinter jeder Kurve auf, während tiefe Wolkenfetzen die Gipfel umspielen. Es gibt kaum etwas Befriedigenderes, als allein auf 1.600 Metern über dem Meeresspiegel zu stehen und in die Weite zu blicken – ein Freiheitsgefühl, das süchtig macht.
Der Cubilla ist kein lautes Spektakelpass wie der Stelvio oder Galibier. Hier findest du selten andere Radfahrer, noch seltener Autos. Die Einsamkeit ist hier keine Drohung, sondern ein Geschenk. Jeder Höhenmeter gehört nur dir. Der Flow? Unvergleichlich. Die Steigung ist fordernd, aber nie brutal – perfekt, um den eigenen Rhythmus zu finden und einfach zu genießen. Wer Klettern liebt, wird hier garantiert seinen Frieden schließen – und seinen Mythos entdecken.
Technik-Talk: Material, Übersetzung & Vorbereitung
Bevor du dich kopflos ins Abenteuer Cubilla stürzt, ein paar ehrliche Worte zur Technik: Der Pass mag auf dem Papier “nur” 4,5 % im Schnitt haben, aber die Länge und die wechselnden Rampen fordern Mensch und Maschine. Eine kompakte Übersetzung ist Pflicht – 34/32 oder sogar 34/34 hinten sind angesichts der Länge keine Schande, sondern kluge Selbstfürsorge. Wer noch auf klassischer 53/39-Untersetzung unterwegs ist, wird spätestens ab Kilometer 20 jeden Zahn vermissen und das große Blatt verfluchen.
Auch beim Material gilt: weniger Show, mehr Substanz. Ein leichter, komfortabler Rahmen macht sich bezahlt, denn auf 33 Kilometern zählt jedes Gramm. Breitere Reifen (25–28 mm) bringen auf dem manchmal rauen Asphalt Komfort und Sicherheit. Die Nordrampe ist zwar top in Schuss, aber auf der Südseite kann es ruppig werden. Eine solide, zuverlässige Schaltung und frische Bremsbeläge sind unverzichtbar – die Abfahrt kann schnell zur Mutprobe werden, vor allem bei Nässe oder kaltem Wind.
Wer den Cubilla richtig genießen will, sollte sich vorbereiten: Verpflegung, Regenjacke, Handschuhe – das Bergwetter schlägt schnell um, und auf 1.600 Metern kann der Sommer plötzlich Pause machen. Trinkflaschen auffüllen nicht vergessen, denn Möglichkeiten zum Nachladen sind rar gesät. Wer auf Technikspielereien steht, kann mit GPS-Track und ClimbPro-Funktion auf dem Radcomputer den eigenen Fortschritt feiern – und sich von den unzähligen Höhenmetern motivieren lassen.
Bucket List-Faktor: Warum der Cubilla Pflicht ist
Jetzt mal Klartext: Warum musst du diesen Pass fahren? Ganz einfach, weil der Cubilla alles vereint, was Roadcycling magisch macht. Er ist fordernd, aber nicht unmenschlich. Er ist spektakulär, aber nicht überlaufen. Er ist einsam, aber nie langweilig. Hier fühlst du dich wie der erste Entdecker einer vergessenen Welt – kein Instagram-Hotspot, sondern echter Abenteuerspielplatz für Puristen. Die Kantabrischen Berge bieten eine wilde, ursprüngliche Kulisse, die dich noch Wochen nach der Rückkehr nicht loslässt.
Jeder Roadie, der etwas auf sich hält, braucht diese Erfahrung – nicht als Trophäe, sondern als Initiation. Die Mischung aus Länge, Flow und Einsamkeit macht den Cubilla zu einem Pass, der dich auf eine ganz eigene Art wachsen lässt. Wer hier oben steht, weiß, dass Radfahren mehr ist als Zahlen, Watt und KOMs. Es ist pure Freiheit, manchmal auch ein bisschen Leiden, aber immer ein Triumph über den inneren Schweinehund. Und genau das macht das Erlebnis unvergesslich.
Für Gravel-Fans und Bikepacker ist der Cubilla ebenfalls ein Traum: Von der Passhöhe führen wilde Pisten und alte Militärwege weiter ins Gebirge – für alle, die nach dem Asphalt noch nicht genug haben. Wer es klassisch mag, genießt die Rückfahrt nach Campomanes, vielleicht mit einem Café con leche im Dorf. Der Cubilla ist kein Mythos – er ist real, nahbar und wartet nur darauf, von dir entdeckt zu werden.
Fazit: Der vergessene König der Pässe
Der Puerto de la Cubilla ist der ultimative Geheimtipp für Roadies, die mehr suchen als Kilometer und Höhenmeter. Er ist ein Anstieg, der fordert, belohnt und inspiriert. Wer hier fährt, erlebt Spanien von seiner rauesten und schönsten Seite – weit weg von Massen und Mainstream. Die Mischung aus perfektem Asphalt, epischer Länge und atemberaubender Landschaft macht den Cubilla zu einem Muss für alle, die das Abenteuer lieben.
Technisch verlangt der Pass Respekt, aber keine Angst. Mit moderner Übersetzung und guter Vorbereitung ist der Cubilla für ambitionierte Amateure ebenso machbar wie für erfahrene Bergziegen. Die Einsamkeit, die Weite und das Gefühl, etwas Besonderes erlebt zu haben, bleiben noch lange nach der Fahrt. Wer den Cubilla meistert, hat nicht nur einen weiteren Strava-Eintrag – sondern ein echtes Road-Erlebnis, das im Herzen bleibt.
Unsere Empfehlung: Setz den Puerto de la Cubilla ganz oben auf deine Bucket List. Er ist der Pass, von dem du noch deinen Enkeln erzählen wirst – garantiert!
Pro & Contra
Pro:
- Spektakuläre Landschaft ohne Massentourismus
- Epische Länge und perfekte Steigung für Kletterfans
- Hervorragender Asphalt auf der Nordrampe
- Kaum Verkehr – maximale Einsamkeit und Natur
- Ideal für ambitionierte Roadies, Gravel und Bikepacking
- Einzigartiger Bucket List-Faktor
Contra:
- Kaum Infrastruktur am Pass – Verpflegung und Wasser knapp
- Südseite deutlich rauer und technisch anspruchsvoller
- Schnell wechselndes Wetter – Risiko von Kälte und Regen
- Für absolute Einsteiger zu lang und fordernd