Von Küste bis Hochplateau: Diese Sardinien-Routen musst du einmal gefahren sein

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Ein friedlicher, menschenleerer Straßenabschnitt mit grüner Vegetation in Sardinien, fotografiert von Kelly M

Sardinien: Wo Asphaltträume, Meerblick und Hochplateaus verschmelzen – diese Strecken musst du als Roadie einfach einmal erlebt haben! Keine Insel in Europa bringt so viel Abwechslung, landschaftliche Wucht und radfahrerisches Abenteuer auf einen Nenner wie Sardinien. Von der salzigen Brise an der Küste bis zum epischen Anstieg ins raue Inselinnere – hier wartet der Stoff, aus dem echte Radlegenden gestrickt sind.

  • Spektakuläre Panoramarouten entlang der Costa Smeralda und Costa del Sud
  • Legendäre Anstiege: von Baunei nach Urzulei und das Gennargentu-Massiv
  • Unvergleichliche Straßenqualität, wenig Verkehr, maximaler Fahrspaß
  • Von Flow-Rollen bis Epik-Klettern – Sardinien liefert jede Spielart
  • Radfreundliche Infrastruktur, authentische Dörfer, einmalige Kulinarik
  • Perfekte Bedingungen im Frühjahr und Herbst – Sonne, Wind, Freiheit
  • Ideale Insel für Bikepacking, Trainingslager und Solo-Abenteuer
  • Jede Route ein Mix aus Mythos, Naturgewalt und italienischem Lebensgefühl

Küste satt: Die große Tour entlang der Costa Smeralda und Costa del Sud

Wer Sardinien sagt, denkt meist sofort an türkisblaues Wasser, bizarre Felsformationen und endlose Strandbuchten – genau das servieren die Küstenrouten der Insel, und zwar mit maximalem Stylefaktor. Die legendäre Costa Smeralda im Nordosten ist nicht nur Jetset-Magnet, sondern auch ein Paradies für Straßenfahrer, die sich auf welligen Straßen mit makellosem Belag von Bucht zu Bucht hangeln wollen. Hier kann man schon mal vergessen, dass man eigentlich trainieren wollte – die Aussichten lenken garantiert ab. Dennoch lohnt es sich, den Fokus zu halten, denn die ständigen Wechsel aus kurzen Anstiegen, flowigen Abfahrten und windigen Geraden machen diese Strecke zu einer echten Allrounder-Challenge.

Wer es einsamer und ursprünglicher mag, rollt im Süden die Costa del Sud entlang – zwischen Chia und Teulada wartet eine der spektakulärsten Küstenstraßen des gesamten Mittelmeerraums. Hier schlängelt sich der Asphalt in endlosen Kurven an Steilklippen entlang, vorbei an verlassenen Wachtürmen und verwunschenen Buchten, in denen Flamingos chillen. Der Wind kann hier ordentlich blasen, also lieber ein paar Watt mehr einplanen. Dafür wird man mit absoluten Gänsehautmomenten belohnt, wenn man nach jeder Kehre einen noch besseren Blick aufs offene Meer bekommt.

Beide Routen bieten nicht nur pures Fahrerlebnis, sondern auch die perfekte Symbiose aus Naturgewalt und italienischer Leichtigkeit. Kleine Bars und Cafés in den Fischerorten sorgen für stilechte Espresso-Pausen, und wer mutig ist, springt zwischendurch einfach in die Fluten. Fazit: Küste auf Sardinien ist weit mehr als nur Kulisse – sie ist Bühne für unvergessliche Radtage.

Hoch hinaus: Gennargentu, Baunei und die Magie des sardinischen Hochlands

Richtig episch wird es, sobald der Asphalt die Küste verlässt und sich ins gebirgige Herz der Insel bohrt. Das Gennargentu-Massiv im Zentrum Sardiniens ist ein Traum für alle, die Anstiege lieben und keine Angst vor langen Kletterpassagen haben. Die Straßen hier sind schmal, kurvig und meist in erstaunlich gutem Zustand – und das Beste: Autos sieht man hier so selten wie Schnee im Hochsommer. Der Klassiker schlechthin ist der Aufstieg von Fonni zum Bruncu Spina, dem zweithöchsten Punkt der Insel. Auf über 1.500 Metern erwartet dich nicht nur atemberaubende Aussicht, sondern auch ein raues, fast alpines Klima – und das mitten im Mittelmeer.

Ein weiteres Muss ist die Strecke von Baunei nach Urzulei, die durch die gewaltige Karstlandschaft des Supramonte führt. Hier brennen sich die Serpentinen wie ein Band in die Felsen, und jede Kurve gibt neue Blicke auf Schluchten, Steilhänge und das tiefblaue Meer frei. Die Auffahrt ist hart, keine Frage – aber die Belohnung ist ein Gipfelerlebnis, das man so schnell nicht vergisst. Wer auf dieser Route unterwegs ist, versteht, warum Sardinien unter Insidern längst als das “Mallorca der Kenner” gilt.

Im Hochland begegnet man einer ganz anderen Seite der Insel: Schafherden, einsame Hirtenhäuser und kleine Dörfer, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Hier oben ist Radfahren pure Meditation, aber auch ein bisschen Abenteuer – denn eine Panne ohne Handyempfang kann schnell zur echten Prüfung werden. Tipp: Immer Ersatzschlauch und ein bisschen Proviant mehr einpacken, dann kann eigentlich nichts schiefgehen.

Von Asphaltträumen und Roadie-Flow: Die besten Geheimtipps für Genießer

Abseits der bekannten Highlight-Routen schlummern auf Sardinien unzählige versteckte Perlen, die jeden Roadie in Verzückung versetzen. Eine davon ist die Strecke von Alghero nach Bosa: 45 Kilometer feinste Panoramastraße, die sich wie eine Achterbahn an der Westküste entlangzieht. Hier erlebt man Sardinien in seiner wild-romantischen Form – der Asphalt ist perfekt, die Kurven ein Traum, und der Blick aufs endlose Meer begleitet einen bei jedem Tritt in die Pedale. Wer morgens startet, hat die Straße oft ganz für sich allein und kann den Flow von Anfang bis Ende genießen.

Für Liebhaber langer, ruhiger Kilometer eignet sich die Tour durch die Campidano-Ebene im Südwesten. Hier rollen die Räder wie von selbst durch Kornfelder, Olivenhaine und kleine Weiler, in denen das Leben noch im eigenen Rhythmus tickt. Die Straßen sind breit, der Verkehr minimal, und der Wind bläst meistens freundlich von hinten – ein Paradies für alle, die einfach mal abschalten und Kilometer machen wollen, ohne ständig auf die Karte zu schauen.

Und dann wären da noch die abgelegenen Hochplateaus des Supramonte, etwa bei Orgosolo oder Oliena. Hier erwarten dich bizarre Kalkfelsen, tiefe Schluchten und einsame Straßen, die sich wie eine Zeitreise anfühlen. Wer Lust auf echte Abenteuer hat, packt das Gravelbike ein und verbindet Asphaltabschnitte mit unbefestigten Wegen – Sardinien ist schließlich auch ein Paradies für Offroad-Liebhaber. Aber Obacht: Ohne gutes Kartenmaterial und ein bisschen Orientierungssinn kann man sich hier auch mal verfransen.

Infrastruktur, Tipps & die beste Reisezeit für Sardinien-Entdecker

Nun wäre Sardinien nicht Sardinien, wenn die Infrastruktur nicht mindestens so charmant wie widerspenstig wäre. Klar, in den größeren Städten und Touristenzentren findet man Radverleih, gute Werkstätten und sogar spezialisierte Bike-Hotels, die wissen, was Roadies brauchen. Aber schon wenige Kilometer abseits der Hotspots wird’s rustikal – Pannenhilfe gibt es dann nur noch mit Händen und Füßen, und nicht jeder Cafébesitzer weiß, was ein Espresso doppio ist. Aber genau das macht den Reiz aus: Wer sich auf die Insel einlässt, bekommt Authentizität, Gastfreundschaft und Abenteuer satt.

Die beste Reisezeit? Ganz klar: Frühjahr und Herbst. Im Sommer ist es nicht nur brüllend heiß, sondern auch der Verkehr nimmt zu – vor allem an den Küsten. Im April, Mai und Oktober gehört die Insel fast den Radfahrern allein, die Temperaturen sind angenehm, das Licht unschlagbar, und die Straßen leer. Wind gibt’s immer mal wieder, aber das gehört dazu. Wer ambitioniert trainieren will, plant die langen Anstiege in den Morgenstunden – dann ist die Luft klar und die Beine frisch.

Ein letzter Tipp für alle, die länger bleiben wollen: Bikepacking auf Sardinien ist ein Gedicht. Kleine Pensionen, Agriturismi und Campingplätze bieten alles, was man braucht, und die kulinarische Versorgung ist – wie könnte es in Italien anders sein – erstklassig. Wer abends nach einer epischen Tour mit Pane Carasau, Hauswein und Meerblick den Tag ausklingen lässt, weiß: Sardinien ist keine Insel. Es ist ein Zustand.

Fazit: Sardinien – Das Roadbike-Mekka abseits des Mainstreams

Sardinien ist der Underdog unter den europäischen Radinseln – aber was für einer! Wer hier gefahren ist, kommt selten wieder davon los. Die perfekte Mischung aus Küstenflow, Hochland-Epik und italienischer Lebenslust macht die Insel zu einem echten Traumziel für alle, die mehr suchen als Standardrunden und Massenradeln. Ob Einsteiger, ambitionierter Amateur oder alter Roadie-Haudegen: Auf Sardinien findet wirklich jeder seine Lieblingsstrecke, und zwar garantiert mit Suchtpotenzial. Die Straßen sind leer, die Landschaft wuchtig, das Essen großartig – und die Abenteuerlust wird mit jedem Kilometer größer. Wer hier nicht war, hat wirklich etwas verpasst.

Pro:

  • Spektakuläre, abwechslungsreiche Routen zwischen Meer und Hochgebirge
  • Wenig Verkehr, top Straßenqualität, maximaler Fahrspaß
  • Radfreundliche Unterkünfte und authentische, italienische Gastfreundschaft
  • Ideales Klima im Frühjahr und Herbst – Sonne satt, aber nie zu heiß
  • Perfekt für Bikepacking, Trainingslager und Solo-Entdeckungen
  • Kulinarische Highlights und echte Dolce Vita-Atmosphäre

Contra:

  • Infrastruktur abseits der Touristenorte manchmal rudimentär
  • Herausfordernde Anstiege – nichts für komplett Untrainierte
  • Wind kann an der Küste ordentlich zupacken
  • Öffentlicher Nahverkehr für Radfahrer oft umständlich
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