Sella Ciampigotto – dieser Anstieg gehört auf deine Bucket List

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Radfahren in den Dolomiten – zwischen atemberaubenden Alpenlandschaften und sportlicher Herausforderung erleben Radfahrer hier unvergleichliche Natur und unvergessliche Strecken.

Bergziegen und Höhenmeterjunkies, zieht euch warm an: Der Sella Ciampigotto ist kein Anstieg für Warmduscher, sondern für echte Road-Bike-Helden. Wer glaubt, den legendären Dolomiten-Pässen schon alles abgerungen zu haben, bekommt hier eine neue Hausnummer präsentiert – rau, gnadenlos, aber unfassbar schön. Dieser Pass gehört auf jede Bucket List, sonst war’s das mit dem Prädikat „echter Rennradfahrer“.

  • Der Sella Ciampigotto ist ein verstecktes Juwel im Dolomiten-Rennraduniversum
  • Spannende Auffahrt mit massiven Steigungsprozenten und epischer Landschaft
  • Wenig Verkehr, pure Natur und echtes Wildnisfeeling
  • Vielfältige Routenoptionen – für Einsteiger und Hardcore-Bergfahrer
  • Geschichte, Kultur und italienisches Lebensgefühl am Wegesrand
  • Optimale Trainingsbedingungen für Kletterziegen und Ausdauerfreaks
  • Technisch anspruchsvolle Abfahrt für Adrenalinjunkies
  • Der Pass ist ein Geheimtipp – (noch) kein Massentourismus

Der Sella Ciampigotto: Wo Dolomiten-Mythen geboren werden

Der Sella Ciampigotto – dieser Name fliegt selbst in der eingefleischten Road-Bike-Szene oft unter dem Radar. Dabei ist der Pass ein echtes Brett, das den Vergleich mit den großen Namen wie Stelvio, Giau oder Pordoi keinesfalls scheuen muss. Im Gegenteil: Hier, auf 1.793 Metern Höhe, wartet ein Anstieg, der alles abverlangt, was in den Beinen und im Kopf steckt. Wer sich auf den Weg von Lozzo di Cadore macht, den erwartet eine fast schon surreale Bergwelt. Die Straße windet sich in unzähligen Kurven, manchmal brutal steil, manchmal scheinbar gnädig – aber immer fordernd. Der Asphalt ist nicht immer makellos, was den Charakter des Passes noch unterstreicht: Hier zählt nicht das Material, sondern der Wille.

Die Landschaft am Ciampigotto ist schlicht atemberaubend. Die Dolomiten zeigen sich von ihrer wildesten Seite, fernab der Standard-Postkartenidylle. Schroffe Felswände, tiefe Wälder, dramatische Wolken – und immer wieder dieser Blick in die Unendlichkeit. Wer glaubt, auf jedem Dolomitenpass schon alles gesehen zu haben, wird hier eines Besseren belehrt. Zwischen dem satten Grün der Wälder und den markanten Gipfeln fühlt man sich unweigerlich wie ein Teil eines epischen Road-Movies. Eins steht fest: Der Sella Ciampigotto ist kein Instagram-Hotspot, sondern ein echtes Abenteuer.

Auch die Geschichte des Passes ist spannend. Früher war die Region Grenzgebiet und Schauplatz heftiger Auseinandersetzungen. Heute erinnert kaum noch etwas an diese Zeiten – außer vielleicht das Gefühl, sich als Fahrer die eigenen Grenzen immer wieder neu zu stecken. Der Sella Ciampigotto ist ein Pass für Individualisten, für Entdecker, für alle, die im Sattel mehr suchen als nur die nächste KOM-Zeit. Hier geht es um Persönliches: um das Ziehen, das Brennen, das Überwinden.

Die Auffahrt: Ein Fest für Masochisten und Genießer

Die klassische Auffahrt startet in Lozzo di Cadore. Von hier aus geht es auf gut 18 Kilometern und etwa 1.200 Höhenmetern Richtung Passhöhe. Die ersten Meter wirken noch harmlos – aber das täuscht. Schon bald schraubt sich die Straße in engen Serpentinen durchs Tal, vorbei an alten Mauern, Wasserfällen und kleinen Almen. Die Steigungsprozente? Die sind alles, nur nicht gleichmäßig. Immer wieder peitschen Rampen mit bis zu 15 Prozent Steigung die Beine, um dann kurz in flachere Passagen überzugehen. Wer sein Pulver zu früh verschießt, hat verloren.

Doch genau das macht den Sella Ciampigotto so reizvoll: Es gibt keine Monotonie, kein gleichförmiges Treten, sondern ein ständiges Wechselspiel aus Rhythmus und Kraft. Hier gilt es, clever zu fahren, die eigenen Grenzen zu kennen und die kleinen Erholungsinseln auszunutzen. Die Straße ist schmal und wenig befahren – perfekt, um sich ganz dem eigenen Tritt hinzugeben und die Natur mit allen Sinnen aufzusaugen. Wer auf den letzten Kilometern nochmal alles gibt, wird mit einer Passhöhe belohnt, die ihresgleichen sucht.

Oben angekommen, breitet sich die Dolomiten-Landschaft vor einem aus wie ein Gemälde. Hier gibt es keine großen Hotels, keine Souvenirshops, sondern nur Stille, Wind und ein Gefühl von Freiheit, wie es nur die Berge schenken können. Für viele ist der Sella Ciampigotto genau deshalb ein magischer Ort: Weil er alles bietet, was das Road-Bike-Herz begehrt – und noch mehr. Ein Anstieg, der brennt, aber auch belohnt.

Abfahrt, Technik & Sicherheit: Die Schattenseiten des Rausches

Nach dem Gipfelrausch geht’s ans Eingemachte: Die Abfahrt vom Sella Ciampigotto ist nichts für schwache Nerven. Die Straße bleibt schmal, die Kurven sind oft unübersichtlich, und der Belag ist stellenweise rau. Für alle, die meinen, sich auf ihren Scheibenbremsen ausruhen zu können, kommt jetzt die Stunde der Wahrheit. Hier ist Technik gefragt – und eine gesunde Portion Respekt. Wer zu schnell in die Kurven sticht, riskiert nicht nur den eigenen Lenker, sondern auch das Abenteuer auf vier Rädern, das manchmal in Gegenrichtung unterwegs ist.

Gerade bei wechselhaftem Wetter kann die Abfahrt zur echten Challenge werden. Feuchter Asphalt, Laub oder sogar kleine Steine: Der Sella Ciampigotto verzeiht keine Fehler. Die richtige Linienwahl, eine kontrollierte Geschwindigkeit und ein wacher Blick sind Pflicht. Wer sich an die Basics hält und nicht übermütig wird, erlebt hier eine der intensivsten Abfahrten der Dolomiten. Für viele ist das die Belohnung nach der Quälerei – der pure Flow, das Adrenalin, das Gefühl, mit der Straße zu verschmelzen.

Auch für Sicherheit ist gesorgt, sofern man nicht den Fehler macht, sich von der Einsamkeit in falscher Sicherheit wiegen zu lassen. Ein Ersatzschlauch, Multitool und ausreichend Verpflegung sind Pflicht – Handyempfang ist hier oben Glückssache. Wer mit Freunden unterwegs ist, sollte sich vor der Abfahrt absprechen und im Zweifel lieber auf Nummer sicher gehen. Der Sella Ciampigotto ist ein Pass, der Respekt einfordert – und den man nicht unterschätzen sollte.

Tipps, Varianten & die perfekte Tourenplanung

Wer den Sella Ciampigotto erleben will, muss nicht zwingend den klassischen Weg wählen. Es gibt verschiedene Auffahrten – zum Beispiel von der Südseite aus Richtung Sauris, die zwar kürzer, aber technisch anspruchsvoller ist. Hier warten enge Kehren, steile Rampen und Panoramablicke, die sich ins Gedächtnis brennen. Für ambitionierte Fahrer lohnt sich die Kombination mit anderen Dolomitenpässen wie Passo della Mauria oder Forcella Lavardet. So entsteht eine monumentale Runde, die den Tag unvergesslich macht.

Die beste Zeit für den Sella Ciampigotto ist zwischen Juni und September. Im Frühjahr und Spätherbst kann Schnee die Passhöhe unpassierbar machen. Frühmorgens ist die Straße oft menschenleer – ideal für alle, die das volle Naturerlebnis suchen. Wer mag, kann die Tour mit einem Abstecher nach Sauris oder ins Cadore-Tal verbinden und sich nach der Kletterei mit einem echten italienischen Espresso oder einer Portion Polenta belohnen. Die Region ist touristisch kaum erschlossen, was den besonderen Reiz ausmacht: Hier gibt es keine Massen, sondern nur echtes Radfahrer-Feeling.

Für die Planung empfiehlt sich ein genauer Blick auf Wetter und Streckenzustand. Der Pass ist nicht immer durchgehend offen, besonders nach Unwettern oder im Spätherbst. Wer auf Nummer sicher gehen will, checkt lokale Infos oder fragt in den kleinen Orten am Fuß des Passes nach. Kartenmaterial und GPS-Track sind hilfreich, aber nicht zwingend nötig – der Sella Ciampigotto ist ein Pass, der sich am besten mit Herz, Verstand und einer Portion Abenteuerlust erfahren lässt.

Fazit: Der Sella Ciampigotto – Pflichttermin für echte Radfahrer

Der Sella Ciampigotto ist mehr als nur ein weiterer Dolomitenpass. Er ist ein Erlebnis, ein Prüfstein, ein Mythos für alle, die das Road-Biking lieben. Hier trifft sportliche Herausforderung auf pure Natur, Einsamkeit auf atemberaubende Ausblicke. Wer den Pass einmal bezwungen hat, wird ihn nie wieder vergessen – und garantiert davon erzählen. Für alle, die ihre Bucket List ernst nehmen, ist der Sella Ciampigotto ein Pflichttermin. Kein Schnickschnack, keine Massen, sondern echtes Abenteuer. Das ist Road-Bike, wie es sein sollte: ehrlich, hart, kompromisslos und wunderschön.

Pro:

  • Einzigartiger, anspruchsvoller Anstieg mit epischer Landschaft
  • Sehr wenig Verkehr und authentisches Naturerlebnis
  • Abwechslungsreiche Routenoptionen und Kombinationsmöglichkeiten
  • Optimale Trainingsbedingungen für ambitionierte Kletterer
  • Technisch herausfordernde Abfahrt für erfahrene Fahrer
  • Italienisches Flair ohne Massentourismus
  • Unvergessliche Ausblicke und echtes Abenteuer-Feeling

Contra:

  • Schwierige Straßenverhältnisse, vor allem auf der Abfahrt
  • Kaum Infrastruktur auf und am Pass (wenig Einkehrmöglichkeiten)
  • Teilweise schlechte Handyabdeckung und fehlende Rettungspunkte
  • Wetterabhängigkeit – Schnee und Unwetter können die Auffahrt unmöglich machen
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