Col de la Croix – dieser Anstieg gehört auf deine Bucket List

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Eine malerische Mountainbikeroute führt durch die Alpen und bietet einzigartige Ausblicke auf die umliegende Berglandschaft und das satte Grün der Wiesen.

Mythisch, wild und unterschätzt: Der Col de la Croix ist mehr als nur ein Pass – er ist ein Statement für alle, die wissen wollen, wo der Hammer wirklich hängt. Wer diesen Anstieg nicht auf seiner Bucket List hat, verpasst eines der intensivsten Roadbike-Erlebnisse der Alpen. Hier trifft pure Natur auf ehrlichen Schmerz und unvergessliche Ausblicke.

  • Spektakulärer Alpenpass im Herzen der Waadtländer Alpen
  • 11 Kilometer, 800 Höhenmeter, durchschnittlich 8% Steigung – nichts für Weicheier
  • Legendärer Schauplatz für Profis und ambitionierte Amateure
  • Wenig befahren, maximaler Flow: Hier regiert der Rhythmus der Straße
  • Panoramen zum Niederknien: Von schroffen Felsen bis zu endlosen Wiesen
  • Technisch fordernde Abfahrt – fahrerisches Können gefragt
  • Perfekte Trainingsstrecke für Kletterziegen und Ausdauerjunkies
  • Unterschätzter Klassiker für die ultimative Bucket List

Der Col de la Croix: Zahlen, Daten, Fakten – und eine Prise Mythos

Der Col de la Croix ist einer dieser Pässe, die nicht laut schreien, sondern leise alles geben. Mit seinen 1.778 Metern Höhe liegt er mitten in der Westschweiz, genauer gesagt in den Waadtländer Alpen. Von Villars-sur-Ollon aus zieht sich der Anstieg auf knapp 11 Kilometer Länge und bringt satte 800 Höhenmeter auf den Tacho. Das klingt nach Standardschulstoff für ambitionierte Kletterer, doch die durchschnittliche Steigung von 8 Prozent – mit fiesen Rampen von bis zu 13 Prozent – sorgt für ordentlich Würze im Oberschenkel.

Wer den Col de la Croix in Angriff nimmt, merkt schnell: Hier geht es nicht nur um Zahlen, sondern um Emotionen. Du rollst erst durch liebliche Dörfer, dann durch dunkle Wälder, bevor sich schließlich die Landschaft öffnet und du in die alpine Bühne katapultiert wirst. Jeder Kilometer hat seinen eigenen Rhythmus. Die Straße ist schmal, der Asphalt makellos, die Serpentinen ziehen sich in eleganten Bögen nach oben – kein Vergleich zu den überlaufenen Klassikern wie Alpe d’Huez oder Stelvio. Hier bist du meistens allein mit deinem Puls und der endlosen Aussicht.

Der Pass ist nicht nur für Rad-Exzentriker, sondern auch für echte Profis interessant. Immer wieder ist der Col de la Croix Teil der Tour de Romandie oder anderer großer Rennen – und hat schon so manchem Favoriten den Zahn gezogen. Wer hier oben ankommt, spürt, warum dieser Anstieg unter Kennern als Prüfstein gilt. Kein Showplace, sondern echtes Roadbike-Kino – und das ohne Applaus, sondern nur mit dem eigenen Atem als Soundtrack.

Die Auffahrt: Zwischen Flow, Schmerz und Endorphin-Explosion

Der Start in Villars-sur-Ollon wirkt fast harmlos. Du rollst an hübschen Chalets vorbei, siehst noch vereinzelt Wanderer und ein paar müde Kühe. Doch schon nach wenigen Kurven steigt die Straße spürbar an. Die ersten Kilometer sind ein lockerer Tanz – noch. Dann kommt die Wand. Hier heißt es, den Rhythmus finden, den Tritt ruhig halten und sich vom eigenen Atem leiten lassen. Die Steigung zieht gnadenlos an, der Blick geht nach vorne, der Puls nach oben – willkommen im Klettermodus.

Mit jedem Meter wird die Strecke alpiner. Die Bäume werden weniger, der Blick weiter, die Beine schwerer. Die Straße windet sich in engen Kehren, das Gefühl für Zeit und Raum verschwindet. Du bist im Tunnel, hörst nur noch das Surren der Kette und das Schlagen deines Herzens. Es gibt keine flachen Stücke zum Ausruhen – hier wird jeder Höhenmeter ehrlich verdient. Die wenigen Geraden geben dir gerade genug Luft, um wieder anzugreifen. Wer hier zu früh überzieht, zahlt bitter in den letzten zwei Kilometern.

Und dann, plötzlich, öffnet sich das Panorama. Die letzten Kehren ziehen sich durch offene Almwiesen, der Blick schweift über imposante Gipfel und saftige Weiden. Selbst der härteste Anstieg wird hier zum Genuss – Endorphine ballern durch den Körper, wenn das Passschild endlich in Sicht kommt. Oben angekommen, bist du nicht nur über den Berg, sondern auch ein kleines bisschen über dich hinausgewachsen. Ein Gefühl, das süchtig macht.

Abfahrt & Technik: Kein Platz für Heldenposen

Der Col de la Croix fordert nicht nur beim Hochfahren, sondern auch auf der Abfahrt. Wer glaubt, oben angekommen sei das Schlimmste überstanden, wird hier schnell eines Besseren belehrt. Die Abfahrt Richtung Les Diablerets ist technisch anspruchsvoll, mit engen Kurven, schnellen Geraden und wechselnden Belägen. Konzentration ist hier alles – die Straße verzeiht keine Fehler, besonders bei Nässe oder Schotter auf dem Asphalt. Wer sein Material kennt und die Linie sauber trifft, wird mit maximalem Fahrspaß belohnt.

Hier zeigt sich, ob du dein Bike im Griff hast. Moderne Rennräder mit Scheibenbremsen spielen ihre Vorteile aus, aber auch klassische Felgenbremser kommen auf ihre Kosten – vorausgesetzt, du hast Vertrauen in dein Material. Die Bremszonen sind knackig, die Auslaufstrecken kurz. Wer zu spät bremst, riskiert nicht nur Kratzer im Lack, sondern auch im Ego. Ein sauberer Fahrstil, gutes Handling und eine Prise Mut sind Pflicht.

Doch keine Sorge: Die Abfahrt ist kein Ort für Heldenposen, sondern für Präzision und Köpfchen. Wer mit Respekt fährt, bekommt ein Flow-Erlebnis der Extraklasse. Die Geschwindigkeit, die wechselnden Lichtverhältnisse und das ständige Wechselspiel aus Beschleunigen und Bremsen machen die Abfahrt am Col de la Croix zu einer echten Achterbahnfahrt – nur eben mit Alpenblick und Adrenalin satt.

Planung, Ausrüstung & Geheimtipps: So wird der Croix zum Erlebnis

Eine Fahrt über den Col de la Croix ist kein Sonntagsausflug, sondern will geplant sein. Gerade im Frühjahr und Spätherbst kann Wetterumschwung zum Problem werden – Nebel, Regen oder sogar Schnee sind auf der Passhöhe keine Seltenheit. Ein guter Blick auf Wetter-App und Webcam ist Pflicht. Wer schlau ist, packt Windweste, Armlinge und vielleicht sogar eine dünne Regenjacke ein. Nichts killt den Flow schneller als frierende Finger auf der Abfahrt.

Die richtige Übersetzung ist der Schlüssel zum Glück. Mit Standard-Kompaktkurbel (34/50) und einer Kassette mit 32 oder sogar 34 Zähnen hinten bist du auf der sicheren Seite. Wer sich zu sportlich aufstellt und mit dicken Gängen losfährt, lernt spätestens an den Rampen Demut. Tubeless-Reifen oder wenigstens hochwertige Faltreifen geben auf dem wechselnden Belag mehr Sicherheit – Stürze durch Durchschläge sind hier keine Seltenheit.

Und der ultimative 11bar-Tipp: Starte früh am Morgen oder am späten Nachmittag. Dann hast du die Straße fast für dich allein, die Sonne steht tief und taucht die Alpen in dieses magische Licht, das kein Instagram-Filter nachbauen kann. Wer es ganz exklusiv mag, nimmt den Pass als Teil einer größeren Runde – zum Beispiel im Verbund mit Col du Pillon oder Col des Mosses. Dann wird aus dem Croix nicht nur ein Anstieg, sondern ein echtes Abenteuer.

Fazit: Col de la Croix – der unterschätzte King der Schweizer Alpen

Der Col de la Croix ist kein Pass für Angeber, sondern für Genießer mit Biss. Wer hier hochfährt, erlebt eine der ehrlichsten Herausforderungen, die die Alpen zu bieten haben. Kein Rummel, keine überfüllten Kehren, sondern pure Straße, pure Natur, pure Leidenschaft. Die Mischung aus knackigem Anstieg, spektakulärer Landschaft und anspruchsvoller Abfahrt macht den Croix zu einem Muss für jeden, der mehr will als nur Höhenmeter abspulen.

Ob als Trainingsstrecke für ambitionierte Kletterer, als Prüfstein für die persönliche Bucket List oder als Geheimtipp für echte Roadbike-Nerds – der Col de la Croix liefert in allen Disziplinen ab. Wer einmal oben war, nimmt nicht nur ein Foto mit, sondern ein Erlebnis, das bleibt. Und genau deshalb gehört dieser Pass auf jede echte Radsport-Liste.

Pro:

  • Spektakuläre Aussichten und abwechslungsreiche Landschaft
  • Kaum Verkehr und authentisches Alpen-Flair
  • Herausfordernde Steigung – ideal für Trainings- und Grenzerfahrungen
  • Top Asphalt und technisch interessante Abfahrt
  • Perfekte Ergänzung zu anderen bekannten Pässen der Region
  • Geringe touristische Überfüllung – maximaler Flow und Ruhe

Contra:

  • Wetterumschwünge können schnell gefährlich werden
  • Keine Versorgungsmöglichkeiten direkt am Pass – Planung nötig
  • Abfahrt anspruchsvoll, besonders bei schlechtem Wetter
  • Für Einsteiger aufgrund der Steigung und Länge hart an der Grenze
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