Die Dolomiten – schroffe Gipfel, legendäre Pässe, und Straßen, die nicht von dieser Welt sein könnten. Wir präsentieren unsere 20 Lieblingsrouten: von flowigen Genussrunden bis zu Strecken, die selbst Hardcore-Bergziegen den Angstschweiß auf die Stirn treiben. Wer hier nicht seine Traumtour findet, sollte dringend das Hobby wechseln!
- Überblick über die 20 besten Roadbike-Routen in den Dolomiten
- Von entspannten Panoramastrecken bis zu epischen Passfahrten
- Detaillierte Tipps zu Anstiegen, Flow-Abschnitten und Hotspots
- Empfehlungen für unterschiedliche Leistungsniveaus
- Insiderwissen zu Verpflegung, Wetter und optimaler Ausrüstung
- Routen-Highlights wie Sella Ronda, Passo Giau und Würzjoch
- Erklärung technischer Begriffe – verständlich, aber nie banal
- Geheimtipps abseits der bekannten Touristenpfade
Dolomiten: Mythos, Magie und Muskelkater
Wer jemals mit dem Rennrad in den Dolomiten unterwegs war, weiß: Hier herrscht eine ganz eigene Magie. Die Berge türmen sich wie Kathedralen aus Stein, die Straßen schlängeln sich in endlosen Serpentinen durch alpine Landschaften, wie sie kitschiger nicht gemalt sein könnten – und doch ist alles echt. Die Dolomiten sind ein Mythos, ein Sehnsuchtsort für alle, die Höhenmeter lieben und keine Angst vor brennenden Oberschenkeln haben. Jeder Pass erzählt seine eigene Geschichte, von der ersten nervösen Schaltung am Fuß des Anstiegs bis zum Triumphselfie unter dem Passschild. Anfänger sollten sich nicht abschrecken lassen: Es gibt auch flowige Panoramatouren, die Genuss und Aussicht perfekt vereinen, ohne dass man gleich den Sauerstoffzelt-Notstand ausrufen muss.
Das Besondere an den Dolomiten ist die Dichte an legendären Pässen, die oft in epischen Rundtouren miteinander verbunden werden können. Namen wie Sella, Pordoi, Giau oder Falzarego sind nicht nur in den Roadbike-Annalen verewigt, sondern auch Garant für unvergessliche Erlebnisse. Doch zwischen den Klassikern verstecken sich zahllose Geheimtipps: kleine, kaum befahrene Straßen, die oft nur Einheimische kennen, und die mit Flow, Ausblick und Fahrspaß punkten. Unsere 20 Lieblingsrouten decken das komplette Spektrum ab – von Genießerstrecken mit Kaffeestopp bis zu Herausforderungen, die selbst Strava-Kompetenzmonster an ihre Grenzen bringen.
Natürlich spielt auch das Wetter eine Rolle, und die Dolomiten sind berüchtigt für ihre schnellen Wechsel zwischen Sonne, Nebel und plötzlichem Eisregen. Wer smart plant, startet früh, fährt antizyklisch, und hat immer die passende Kleidung dabei – Zwiebellook ist Pflicht. Und weil wir bei 11bar nicht nur Kartenleser, sondern auch Genussmenschen sind, gibt’s zu jeder Route Tipps zu Verpflegung, Espresso-Tempeln und Aussichtsbalkonen. Denn was wäre eine echte Dolomiten-Tour ohne das obligatorische Stück Apfelstrudel auf halber Strecke?
Sella Ronda, Passo Giau & Co: Die Klassiker und ihre Geheimnisse
Die Sella Ronda ist ohne Zweifel der bekannteste Rundkurs der Dolomiten. Vier Pässe, ein Ziel: Einmal um das gewaltige Sella-Massiv und dabei rund 1.800 Höhenmeter auf nur 53 Kilometern einsammeln. Klingt machbar, ist aber ein echter Prüfstein für alle Roadies. Wer es richtig macht, startet früh, genießt das morgendliche Alpenglühen, und hat die Straßen noch fast für sich allein. Die Abfolge von Passo Gardena, Sella, Pordoi und Campolongo ist wie ein Tanz – steile Rampen, flowige Abfahrten, und immer wieder diese Ausblicke, die alles andere vergessen lassen.
Der Passo Giau ist eine ganz andere Hausnummer: 29 Kehren, fast 10 Kilometer Anstieg, und das Ganze mit zweistelligen Steigungsprozenten. Wer oben ankommt, weiß, was echte Beinarbeit bedeutet – und wird mit einem der spektakulärsten Panoramen der Alpen belohnt. Der Giau ist legendär, nicht nur wegen des Giro d’Italia, sondern weil er das perfekte Beispiel für die Mischung aus Schmerz und Schönheit ist, die die Dolomiten ausmacht. Tipp für Hartgesottene: Die Kombination Giau–Falzarego–Valparola als Runde fahren, dann weiß man, was Muskelbrennen wirklich heißt.
Doch es muss nicht immer der große Name sein. Routen wie das Würzjoch oder der Passo delle Erbe sind oft leerer, fahrtechnisch anspruchsvoll und landschaftlich fast noch beeindruckender. Kleine, kaum bekannte Verbindungsstraßen wie zwischen San Martino in Badia und dem Gadertal bieten Flow, Abwechslung und das Gefühl, Teil eines großen Abenteuers zu sein. Wer die Klassiker kennt, sollte unbedingt auch die Nebenstrecken erkunden – sie sind das Salz in der Dolomiten-Suppe und machen jede Tour einzigartig.
Von Flow bis Forcella: Unsere Top-Routen im Detail
Flow ist das Zauberwort – und die Dolomiten bieten mehr davon, als man glaubt. Es gibt Strecken, die sich wie auf Schienen durch Almwiesen und über sanfte Pässe ziehen, bei denen das Rennrad wie von selbst läuft. Die Tour rund um den Pragser Wildsee etwa ist ideal für Einsteiger und Genießer: wenig Verkehr, moderate Steigungen, und immer wieder Blicke auf türkisblaues Wasser zwischen steilen Felswänden. Wer es etwas knackiger mag, sollte die Runde über Passo di Fedaia ins Auge fassen – hier wartet der berühmte Marmolada-Gletscher als Belohnung.
Für ambitionierte Fahrer haben wir auch die ganz harten Nüsse am Start: Die Strecke von Brixen über das Würzjoch nach St. Vigil ist ein echter Test für Kondition und Kletterqualitäten. Die Forcella Staulanza, ein versteckter Pass zwischen Pelmo und Civetta, bietet steile Rampen und technische Abfahrten, wie sie nur die Dolomiten hervorbringen können. Hier trifft man selten andere Roadies, doch wer durchhält, wird mit unvergesslichen Ausblicken und echten Heldengeschichten belohnt.
Ein Geheimtipp für alle, die das Besondere suchen, ist die Runde über den Passo San Pellegrino und den Passo Valles. Hier gibt es alles: lange Anstiege, schnelle Abfahrten, einsame Straßen und Bergpanoramen, die selbst Instagram-Profis in Ehrfurcht erstarren lassen. Die Route ist fordernd, aber niemals unfair – und sie zeigt, dass die Dolomiten nicht nur Mythos, sondern auch Spielplatz für kreative Tourenplaner sind.
Planung, Ausrüstung und Insider-Tipps
Die beste Route bringt nichts, wenn Planung und Ausrüstung nicht stimmen. In den Dolomiten heißt das: Immer das Wetter checken, die Route auf den GPS-Computer laden und ausreichend Verpflegung mitnehmen. Gerade auf den weniger befahrenen Strecken kann es zwischen zwei Dörfern verdammt lang werden – und der nächste Brunnen ist manchmal weiter weg als der eigene Wille. Ein kleines Multitool, Ersatzschlauch und ein paar Riegel gehören in jedes Trikot, sonst wird die Traumtour schnell zum Alptraum.
Wer Höhenmeter sammelt, muss auch auf die passende Übersetzung achten. Viele Dolomiten-Pässe haben Abschnitte mit zweistelligen Prozentwerten – ein 34er-Kettenblatt vorn und eine 32er-Kassette hinten sind keine Schande, sondern clever. Scheibenbremsen sind mittlerweile Standard, und auf langen Abfahrten zahlt sich das aus. Bei der Kleidung gilt: Lieber zu viel als zu wenig. Das Wetter schlägt schnell um, und wer nach einer schweißtreibenden Auffahrt in nassen Klamotten auf 2.000 Metern abfährt, riskiert mehr als nur Gänsehaut.
Unsere Insider-Tipps: Früh starten, um den Touribus-Kolonnen zu entgehen und die Morgensonne zu genießen. Pausen in kleinen Rifugi einlegen – oft gibt’s dort den besten Kaffee und sensationelle Aussicht. Und: Die Dolomiten sind kein Strava-Battle-Field. Wer mal anhält, ein Foto macht und einfach nur staunt, erlebt mehr als jeder KOM-Jäger. Und genau das ist der eigentliche Flow, den die Dolomiten schenken.
Fazit: Dolomiten – Spielplatz für Roadies mit Charakter
Die Dolomiten sind kein Ziel für Leute, die Abkürzungen suchen. Sie sind ein Lebensgefühl, eine Herausforderung und ein Versprechen: Wer hier radelt, erlebt Straßen, Landschaften und Emotionen, wie sie sonst nirgends zu finden sind. Unsere 20 Lieblingsrouten bieten für jeden etwas – vom sanften Einsteiger bis zum ambitionierten Höhenmetersammler. Dabei sind die Klassiker wie Sella Ronda oder Giau nur der Anfang. Die wahren Highlights warten oft abseits der bekannten Wege, auf kleinen Straßen mit großem Charakter.
Mit der richtigen Planung, cleverer Ausrüstung und einer Prise Abenteuerlust wird jede Tour in den Dolomiten zum unvergesslichen Erlebnis. Es sind die Mischung aus Flow, Herausforderung und Panorama, die diese Region so einzigartig machen. Wer sich darauf einlässt, nimmt nicht nur Muskelkater, sondern auch bleibende Erinnerungen mit nach Hause. Und das ist mehr wert als jeder Pokal.
Also: Bike packen, Route wählen und los – die Dolomiten warten. Und sie verzeihen keine Ausreden!
Pro:
- Unvergleichliche Landschaft und spektakuläre Ausblicke
- Legendäre Pässe und abwechslungsreiche Streckenführung
- Routen für jedes Niveau – von flowig bis extrem fordernd
- Viele Geheimtipps abseits des Massentourismus
- Beste Infrastruktur für Roadies: Bike-Hotels, Werkstätten, Cafés
- Optimale Bedingungen für Training, Genuss und Abenteuer
Contra:
- Wetter kann extrem schnell umschlagen
- Tourismus auf den Hauptpässen in der Hochsaison oft störend
- Fordernde Anstiege und Klima nichts für absolute Flachland-Liebhaber
- Teilweise hohe Kosten für Unterkunft und Verpflegung